Lichteinfall
Ausstellung in der Galerie Anne Voss, Dortmund
Die Arbeiten von Georg Trenz und Detlef Hartung in der Galerie Anne Voss in Dortmund sind kleine, lesbare Interventionen im Raum. Übereinander projizierte typographische Zeichen und Texturen strukturieren als konstruktive, architekturbezogene Lichtflächen den Ausstellungsraum. Sie werden durch die Ausstellungsbesucher zwangsläufig partiell abgedeckt. Es entsteht eine interaktive Dynamik und eine neue Lesbarkeit der Projektionen, deren begrifflicher Inhalt sich teilweise selbstreferentiell auf dieses kontrastierende Spiel aus Statik und Dynamik, Licht und Schatten, lesbaren Zeichen und abstrakter Ornamentik bezieht. Alltägliche Begriffe, paradoxe Floskeln oder urbane Phrasen lenken die Rezeption der Arbeiten einerseits auf eine rein physische, oft ganz wörtlich genommene Ebene, andererseits können sie ebenso psychologisch oder wahrnehmungstheoretisch interpretiert werden.
Beispiele dafür sind:
ANHALTEND–BEWEGT,
DURCHGEHEND–GEÖFFNET,
EINBLICK–ERBETEN
HALTUNG–BEWAHREN
Der Betrachter wird durch seinen Besuch in der Galerie zur Projektionsfläche. An manchen Positionen im Raum treffen sich auf ihm Textfragmente verschiedener Arbeiten. Für andere lesbar wird er so zum Vermittler der an sich autonomen Arbeiten im Raum.
Auf einem Fassadensegment, des der Galerie gegenüberliegenden Parkhauses, war ausschließlich während der Ausstellungseröffung eine 2–Kanal Videoprojektion zu sehen. Ein Katarakt aus dem Buchstabenmaterial des Wortes LICHTEINFALL ergoss sich in wechselnder Dynamik über die Fassadenfront und veränderte deren Aussehen.
Licht und Text, Grundlagen der Wahrnehmung und der Kommunikation fluten diesen prominenten Außenbereich der Galerie und animieren zum Nachdenken über Licht, Raum und Sprache in der Ausstellung “Lichteinfall”.